Patria
[lat. Heimat, Land]
seit 2024
Acryl auf Leinwand auf Holzrahmen
Ösen, Ketten, Ziernägel, Schnur, etc.
kleinformatig
Eine optische Enttäuschung. Den Spieß umdrehen: Kunst, die wie Deko aussieht, nicht umgekehrt!
Was genau ist Heimat? Wie viele davon hab ich? Drei? Und ab wann wird der Begriff beliebig?
Ist Heimat Gefühlsduselei, bürgerliche Suche nach Identität? Gegenprogramm zu absoluter Bindungslosigkeit und steter Verfügbarkeit im Albtraum Globalisierung?
Die Werkserie verwurstet Pop Art mit Zierbrettchen und flippert zwischen Objekt und Malerei. Sie reflektiert, wie Identität und kollektives Gedächtnis in einer Welt im Umbruch Ausdruck finden können. Mit gezielter Simplizität unterläuft sie intellektuelle Überfrachtungen und nimmt das Scheitern der Umsetzung mit Fassung. Sie krätscht mitten rein in die Kluft zwischen kosmopolitisch-bildungsbürgerlicher Denke, die Heimat zugunsten eines geeinten Europas auflösen mag, und einer Schicht, die ihre nationale Identität bewahren will – eine Spannung, die sich besonders in der Debatte um „Heimat“ zeigt.
„Wir definieren Heimat nicht. Weil eben jeder Mensch einen individuellen Heimatbegriff hat. In dem Moment, wo wir ihn definieren, grenzen wir Menschen aus und respektieren diese nicht.“
– Ina Scharrenbach, ehemalige Ministerin für Heimat in NRW, CDU, 2017
„Wir leben nicht an Standorten, wir brauchen auch Heimat.“
– Johannes Rau, ehem. Bundespräsident, SPD, 1999
„Eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar.“
– Aydan Özoğuz, ehemalige Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, SPD, 2017
„Halt! Stopp! Das bleibt alles so, wie es hier ist!“
– Andreas Wörl, „Frauentausch“, 2010