Patria
[lat. Heimat, Land]
2024
Acryl auf Leinwand
Ösen, Ketten, Ziernägel, Schnur, etc.
ca. 20x20 cm
Eine optische Enttäuschung. Den Spieß umdrehen: Kunst, die wie Deko aussieht, nicht umgekehrt!
Was genau ist Heimat? Wie viele davon hab ich? Und warum muss ich heulen wie ein Schlosshund, wenn ich erzgebirgische Mundart-Lieder von Anton Günther höre?
Ist Heimat Gefühlsduselei, bürgerliche Suche nach Identität? Gegenprogramm zu absoluter Bindungslosigkeit und steter Verfügbarkeit im Albtraum Globalisierung?
"Wir definieren Heimat nicht. Weil eben jeder Mensch einen individuellen Heimatbegriff hat. In dem Moment, wo wir ihn definieren, würden wir Menschen ausschließen.“
Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat in NRW
"Wir leben nicht an Standorten, wir brauchen auch Heimat."
Johannes Rau
Die Werkserie verwurstet Pop Art mit Dekobrettchen und setzt sich spielerisch-kritisch mit Identitäts- und Oligarchenkunst sowie dem Begriff der Heimat auseinander. Sie reflektiert und scheitert an der Frage, wie Identität und kollektives Gedächtnis in einer globalen gebeutelten Welt Ausdruck finden. Heimat wird zwar nostalgisch idealisiert, aber zugleich als fluider und wandelbarer Begriff verhandelt. Mit gezielter Simplizität unterläuft die Serie die Erwartung intellektueller Überfrachtung und verweist zugleich kritisch auf die Mechanismen vogelbunter Galerietauglichkeit.